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Damals am Kindertisch

by ersatzband & band

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1.
Hey hey, Mai Mai Alles ist wie's gestern war und alles wird wie's heute ist. Das war uns zwar schon damals klar, doch erst sicher sind wir jetzt. Ich wünscht', ich könnte dir was sagen, was es dir jetzt einfacher macht, hilft es leichter zu ertragen, ich hab viel an dich gedacht. Du sagst: „Ich kenn' die Menschen, bin ja selber einer, doch dürft' ich mir was wünschen, wär ich lieber keiner.“ Hey hey, Mai Mai - unbemerkt und nebenbei, zwischen Abendbrot und Frühstücksei, haben wir den Verdacht. Mai Mai, hey hey - wir brauchen nur die Idee, doch die kommt nicht aus Übersee, nein, die liegt näher. Das man sich viel leichter am Arsch als am Herzen kratzt, hab ich zwar auch schon oft erfahren, trotzdem hab ich noch nie gehasst. Denn schwarze Flecken auf der Seele, gehen nicht mit Muttispucke weg, Wut bleibt mir hängen in der Kehle, wie zu trockenes Gebäck. Doch deshalb davon auszugehen, ich merk nicht, wenn man mich bescheißt, dem rat ich sich nicht umzudrehen, wenn sich das Gegenteil erweist. Hey hey, Mai Mai - wir müssen es nur lauter schreien, dann wird es irgendwann wahrer sein, flüstern heißt lügen. Mai Mai, hey hey - wir brauchen keine Armee, zur Durchsetzung einer Idee. Hey hey, my my, Rock'nRoll will never die, Rock'nRoll will never die. My my, hey hey, Rock'nRoll is here to stay, Rock'nRoll is here to stay.
2.
Usambaraveilchen & Teppichfliesen Die Usambaraveilchen vom Fenster gegenüber, sahen irgendwann einmal ganz nett aus, aber jetzt sind sie hinüber. Die grünen Teppichfliesen in deinem Zimmer, fand ich damals schon zum Schießen, heute find ich sie noch schlimmer. Und was lernen wir daraus, es geht nicht immer nur bergauf. Wenn ich könnte, wie ich wollte, und wenn ihr nur wollen tätet, wie ihr vielleicht könntet und wovon ihr immer redet. Wer alles wissen will, darf zunächst einmal nichts vergessen, auch die eigene Meinung nicht,als hätt' ich die jemals besessen. Abwesenheit von Gegenwart, an allen bedeutungsvollen Plätzen, mit der Tatsache gepaart, des Vorhandenseins von Sätzen. Die man sagt und nicht mehr meint, haben wir schon so oft beweint. Wenn ich könnte, wie ich wollte, und wenn ihr nur wollen tätet, wie ihr vielleicht könntet und wovon ihr immer redet. Wenn ich könnte, wie ich wollte, käm' es gar nicht darauf an, ob ihr wolltet, wie ihr könntet, dann bräuchte man nur noch den Plan. Dann ein ein Blick zurück vielleicht der bessere Blick nach vorn. Doch falls ich ihn jemals hatte, hab ich ihn irgendwo verloren.
3.
Kännchen 04:00
Kännchen Diese Leute, ach diese Leute sind auch Menschen, in ihren morschen Familien trinken sie Kaffee aus Kännchen, und ich schaue mir das an, mal gespannter, mal entspannt. So was kommt vielleicht nie wieder. Hinter der Funktion verschanzt, sitzt ein Mann und starrt mich an, ich schlage meine Augen nieder, denn ich weiß ganz genau. : Wir werden alle wahnsinnig, und das wird unsere Rettung sein, wir werden nach einander überschnappen, und unsere Memoiren schreiben, und wir fragen uns nicht wer soll das lesen, wir fragen auch nicht nach Sonnenschein. Manche Menschen, zu denen ich auch mich selber zähle, stehen letztlich nicht nur allein sich selbst im Wege. Und ich bin nicht mehr so jung, doch auch noch nicht alt genug, um ewig weiter so zu machen. Alle Revolutionen fangen, auch nur mit dummen Fragen an, über die, die andern lachen. Und ich weiß ganz genau. Wir werden alle wahnsinnig, und das wird unsere Rettung sein, wir werden nach einander überschnappen, und unsere Memoiren schreiben, und wir fragen uns nicht wer soll das lesen, wir fragen auch nicht nach Sonnenschein.
4.
Gesichtswurst Ich erinner' mich genau, wie die Wurstfachfrau mit münzgroßen Impfnarben, auf Oberarmen, die wie meine Beine waren, meine Mutter fragte. Ob's noch eine Scheibe Gesichtswurst sein darf für den kleinen Mann Gierig verschlang ich Mortadella mit Gesicht, doch ein's versteh' ich bis heut nicht. Ich hab mich so oft gefragt und darüber nachgedacht, warum die Gesichtswurst immer nur lacht. Ich hab Nächte wach gelegen, gequält vom vielen überlegen, doch es hat nicht viel gebracht. Und auch als ich älter war, war sie immer für mich da, ein fleischgewordenes Lächel, reinen Herzens und grundgütig und dabei noch appetitlich, ich mocht' sie kaum noch essen. Wenn du down bist, und die ganze Welt dein Feind ist, wer strahlt dich aus dem Kühlschrank an? Gesichtswurst ist genügsam, will's nur schön kühl haben, sie isst und atmet nicht. Ich hab mich so oft gefragt und darüber nachgedacht, warum die Gesichtswurst immer nur lacht. Ich hab Nächte wach gelegen, gequält vom vielen überlegen, doch es hat nicht viel gebracht.
5.
Party allein 02:55
Party allein Ich sitze in der Küche, die Spüle voll, das Haus ist leer Kartons stapeln sich meterhoch, Fenster dicht die Rollos zu. Abgeschaltet sind die Sinne, auf Eis gelegt, heute ist nicht der Tag für Kommunikation. Oh no, i know, i know. Die Wohnungstüre pocht, das Telefon klingelt, klingt und schallt, klingelt und schallt. Mir so egal, so egal, denn es steht Advantage, Advantage für vier Wände, im Schlagabtausch gegen die Welt. Denn ich gebe eine Party, Party allein. Denn ich gebe eine Party, Party allein. Und ich bin allein, und ich bin, ich bin allein und ich bin. Es fällt so leicht und leichter als man glaubt. Es ist gar nicht so schwer nichts zu tun und nur so zu tun ein Kinderspiel. Keine Proteste mehr zu walten, keine Hebel mehr zu schalten, viel zu müde für Exzesse, stattdessen das Interesse, habe keine Ziele, kein Motiv und keine Lust auf Spiele. Keine Ziele, kein Motiv und keine Lust auf Spiele. Leere Gläser, leere Runden, leere Taschen, leere Flaschen und letztendlich sehe ich den Morgen grauen.
6.
Ein Song namens Toni Das Schlimmste ist nie enttäuschend und was man sich davon verspricht, zersprang in einem Seufzen, damals am Kindertisch. Erinnerst du dich noch an Toni, ein Draufgänger war der nicht. Ist trotzdem drauf gegangen, ob er wollte oder nicht. Selektiver Rückbau am Gedächtnis, nichts anderes tun wir hier. Will's nicht beschreien, doch es rächt sich, was ich dir garantier, ist der Moment in dem man einsieht, in dem man dann erkennt, dass wir diesen Albtraum leben, der uns von der Kindheit trennt. Und die verschissene Macht des Geldes und ihre Dumme Arroganz gegenüber allem anderen und der ganze Rattenschwanz.
7.
Damit fangen wir erst gar nicht an Jeder dreht seinen eigenen Film, hast du gesagt. Jeder versteht alles eh nur so, wie er es mag. Und aus dem Hier und Jetzt wird irgendwie das Irgendwo und Irgendwann. Wer will denn hier so fatalistisch sein, damit fangen wir erst gar nicht an. Nein, damit fangen wir erst gar nicht an.
8.
Kachelmann 03:20
Jörg Kachelmann Ein Tag, an dem die Sonne scheint, doch Jörg Kachelmann meint, morgen wird es wieder Regen geben. Ein Tag, an dem die Blumen blühen, nur wenn sie dich sehen, doch du weißt auch das wird mal vorbei gehen. Heut ist der Tag, die Welt bleibt steh'n um sich nochmal umzuseh'n, ob sie auf dem richtigen Weg ist. Spul den Film nochmal zurück und mit ein bisschen Glück finden wir die Stelle, ab der alles falsch lief Heut ist ein Tag, wie eh und je, doch was ich daran nicht versteh', ist warum es so nicht weiter gehen kann. Denn jetzt mal bei Licht besehen, kann doch nicht viel mehr geschehen, als dass wir gewinnen irgendwann. Heut ist der Tag, die Welt bleibt steh'n um sich nochmal umzuseh'n, ob sie auf dem richtigen Weg ist. Spul den Film nochmal zurück und mit ein bisschen Glück finden wir die Stelle, ab der alles falsch lief
9.
Als Twix noch Raider hieß Als Twix noch Raider hieß, als man auf Unverständnis stieß, wenn man zu spät nach Hause kam, wenn man weiche Drogen nahm. Wir waren nicht sehr schlau, doch wussten alles ganz genau. Wir wollten nie erwachsen werden, doch wenn, dann wollten wir die Welt verändern. Bap Bap Bah – Schalalala (4x) Wir wollten immer die selben bleiben, wollten Protestsongs schreiben, boten Musik als Masterplan, gegen jedes Übel an. Heute sind wir desillusioniert, wer konnte ahnen, dass so etwas passiert. Wir sind in der Wirklichkeit angekommen, und haben nichts dabei gewonnen. Wir haben noch nicht sehr viel gesehen, wir können noch nicht alles verstehen, doch wir sind nicht zu jung, für eine schöne Erinnerung. Wir haben noch nicht sehr viel gesehen, wir können noch nicht alles verstehen, doch wir sind nicht zu jung, für eine Rentenversicherung.
10.
Ich bin nicht hier Ich will nicht wollen müssen, und auch nicht müssen wollen, ich will auch gar nicht wissen, was wir noch anstellen sollen, um zu erreichen, was wir uns vorgenommen haben, um zu begreifen, dass wir so weit vor Jahren schon mal waren. Ich will auch nicht so tun müssen, als ob's mich nicht berührt, dein Kopf auf meinem Kissen, hat dazu geführt, dass ich zu manchen Themen, heute Stellung nehmen kann, was man lieber lässt und was man macht, dann und wann. Doch ... Ich bin nicht hier um dir zu sagen, wer du bist und was du willst. (4x) Und was du kannst, und was du möchtest. Was du verlangst,und was du bräuchtest. In dieser Zeit, wenn wir uns nicht sehen, doch es reicht, würdest du verstehen. Ich bin nicht hier um dir zu sagen, wer du bist und was du willst. (4x)
11.
Am Tag als Lassie starb Am Tag als Lassie starb, gingen wir raus an das Grab, das an diesem Tag die Welt war. Und es war für jeden klar, das war kein normaler Hund, sondern viel mehr Sinn und Grund für alles was wahr war. Was für eine Menschenkenntnis für einen Hund und das alles nur mit der Nase. Lassie sag mir, wie ein böser Mensch riecht. Das würde vieles viel leichter machen, doch allerdings man müsste auch mit dem Gestank zu leben lernen. Das wurde mir klar. Am Tag als Lassie, am Tag als Lassie, am Tag als Lassie starb. (2x)
12.
Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm Der letzte Bus war längst gefahren und es fuhr auch keine Bahn, es blieb nur ein langer Weg nach Hause von der Diskothek. Doch du sagst, du kennst ein Spiel, dessen Sinn und dessen Ziel, ist es sich auf langen Wegen, die Zeit zu verkürzen. Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm - vorwärts, rückwärts, seitlich, ran, Spitze, Hacke, hoch das Bein und dann wieder ran. Diese Choreografie, ist keine von Detlef D! Soost, den ich im Fernsehen sah, bei einer Sendung namens Popstar. Wenn wir im Gleichschritt heimwärts gehen, zählen wir von eins bis zehn. Auch wenn man uns dann schief anschaut, wir tanzen und wir singen laut. Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm - vorwärts, rückwärts, seitlich, ran, Spitze, Hacke, hoch das Bein und dann wieder ran.
13.
Tom Cruise 06:32
Tom Cruise Neulich waren wir mal wieder unterwegs an den Plätzen an denen wir schon so lange nicht mehr waren. Und da ist an uns völlig überraschend Tom Cruise auf dem Fahrrad vorbeigefahren. Wir ahnten beide, dass er es nicht selber war, sondern nur ein Mann, der wie Tom Cruise aussah. Doch trotzdem waren wir verzückt, wir waren so verzückt, von seinem Anblick. Doch trotzdem waren wir verzückt, wir waren so verzückt. Und du sagtest, du siehst vielleicht gut aus, aber ist der nicht Scientologe. Ich sagte, das glaub ich auch. Ich hab da mal was von gelesen in einem Frauenmagazin, das hieß Cosmopolitan oder so und liegt bei mir auf Klo. Wir gingen weiter, vor einem Fenster blieben wir stehen, das spiegelte uns beide wieder, wir konnten uns darin sehen. Und wir waren so verzückt von unserem Anblick, von unserem Anblick. Und wir waren so verzückt von unserem Anblick. Und du fragst, findest du's nicht schön, dass wir uns reichen, dass wir uns reichen? Und du fragst, findest du's nicht schön, dass wir uns reichen?

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released December 30, 2012

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